Blog

Kategorie: Blog, Netzpolitik

Erschienen am Samstag, 19. Dezember 2009

Kommentare geschlossen

Soziale Verantwortung – Die Internetperspektive

Round Up – was ich schon länger auf der Pinnwand habe…

Für mich bedeutet soziale Verantwortung in erster Linie Wissenstransfer und Hilfe zur Selbsthilfe.
Dadurch auch mein Fokus auf das Internet, welche als technische Infrastruktur, zukünftig die Wissensverbreitung und Wissenserlangung dominieren wird und im Großen und Ganzen unsere Zivilisation am Stärksten positiv beeinflussen kann – schneller und erfolgreicher als die Erfindung des Buchdrucks, denn wo könnte ich sonst neben lesen, auch lesen lernen, mich mit anderen anonym dazu austauschen und gleichzeitig auf eine immense Wissensbibliothek zugreifen?

Aus diesem Grund ist meine Meinung zur kommerziellen Nutzung des Internets zwiespältig und sollte immer auch einen originären Mehrwert mit sozialem Bewusstsein enthalten, im besten Falle, dass die Allgemeinheit profitiert. Dies bedeutet in erster Linie Partizipation, Transparenz und Offenheit!

Zunehmende politische und kommerzielle Restriktionen von Inhalten, die wichtig für die persönliche Entfaltung und Bildung sind, lehne ich grundsätzlich ab.
Das Ideal des offenen Weltwissens ist erstrebenswert und sollte nicht durch kurzsichtige, ggf. für die eigene Person oder eine Institution vorteilhafte Maßnahme reglementiert werden.

Ohne das Internet gäbe es kein Internet // Redundanz Rulez

Oder Du kopierst von mir, ich von Dir, macht Dein Browser auch!

Inhalte, ob originär oder nicht, sind wertvoll! Was wenn die eine Quelle nicht mehr auffindbar ist, das einzige Exemplar eines Buches verbrannt ist und keine Kopie vorliegt? Das Internet besteht aus digitalen Kopien, Variationen oder MashUps. Schon der Internetbrowser stellt eine digitale Kopie eines Internetinhalts her, um diese auf dem eigenen PC darzustellen. Nebenbei: Das Gehirn funktioniert ähnlich … (siehe auch blog.koehntopp.de | Falscher Planet, falsches Jahrtausend)

Das Wesen aller IT ist die Kopie.

Selbst wenn nicht die „erste Quelle“ kopiert wurde, liegt es an der Natur der Masse an Informationen, dass manches wiederholt, identisch oder ähnlich wiedergegeben wird. All diese Informationen sind Impulse für jeden, Gedanken aufzugreifen, sich zu eigen zu machen, oder einfach nur zu verbreiten, sodass ein anderer ebenso auf diesen Inhalt stoßen und sich auf seine Weise damit auseinandersetzen kann. Ein Kreislauf sozusagen… Wer kann von sich behaupten ohne jedwedes Wissen von Sachverhalten, Gedanken und Wissen anderer etwas neuerfunden zu haben?

Tiefergehendes Wissen, anderer Zugang, andere Meinungen

Meine Hoffnung ist, dass das neue zeitgenössische Medium Internet als Kulturorgan zum gemeinschaftlichen Austausch genutzt wird und keine unnötigen Entwicklungsbeschränkungen erhält, sondern vielmehr offene, transparente Freiräume für unsere Gesellschaft bietet.

Begründet liegt mein Wunsch in meinen ersten Erlebnissen mit dem WWW, in denen ich für mich Neuland erforschte, mich als Entdecker fühlen konnte – in der die Neugier die maßgebliche Triebfeder war. Mich haben Copyrights, Disclaimer, ein vorhandenes Impressum, AGBs oder ähnliches nicht interessiert – abgesehen davon, dass  sowas faktisch nicht existierte und das Internet sonst heute einem digitalen Kaufhauskatalog nahe käme. Ich habe konsumiert, was die Telefongebühren und die Geduld meiner Eltern hergaben und jede neue Information soweit es ging genüsslich aufgesaugt.

Heute kann ich mich in Sekunden über die verschiedensten Quellen, Sichtweisen, Meinungen oder geschichtlichen Ereignisse informieren, die über die Grenzen von sozialer, demographischer oder kultureller Herkunft hinausgehen. Wer das nicht zu schätzen weiß, oder dies als ganz nett/hilfreich abtut, hat sich vermutlich nie über den Tellerrand von E-Mail, Bild.de und Amazon hinausgewagt.

Die Angst vor dem Unbekannten oder gedankliche Unflexibilität?

Meine Angst besteht eher darin, dass Ressentiments einiger Politiker dafür sorgen, dass internetaffine Menschen mit diesem Ideal pauschalisiert, inkriminiert oder ignoriert werden.

(Das Zugangserschwerungsgesetz und weitere sind zum Glück erst mal auf Eis bzw. wenigstens eingeschränkt | Netzpoltik.org)

Wahrscheinlich hat das mit erwähnten, vergangenen Erfahrungen zu tun, da dort die Offenheit, die Auseinandersetzung mit einem Thema und die Neugier überwog, was mir wahrscheinlich viele bestätigen können …

Globalisierung im Internet

Ich weiß viele Vorteile der marktwirtschaftlichen Globalisierung zu schätzen, wobei mir insbesondere die Zentralisierung in der Energiewirtschaft, der Lebensmittelindustrie und auch in Telekommunikationsbranche in der Konsequenz von zunehmendem Lobbyismus zu denken gibt.

Das verantwortliche, globale Miteinander und weniger Konkurrenzdenken versuche ich bei mir und meinem Wirkungskreis wenigstens als gedankliche Abwägung bewusst zu machen – auch wenn mir selber das nur manchmal gelingt. Die Wirkung der Masse, die sich erstmals global über das Web organisieren und wirksam handeln kann, ist in Anbetracht der Notwendigkeit ein maßgeblicher  Grund, der für eine Förderung des Internets und der Meinungsfreiheit spricht.

My 2 Cents …

Informationen

Dieser Eintrag wurde am Samstag, 19. Dezember 2009 um 03:44 von Robin Schmitz erstellt und ist abgelegt unter Blog, Netzpolitik. Mit dem RSS 2.0 Feed kannst du den Antworten zu diesem Artikel folgen. Beides, Kommentare und Pings sind zurzeit geschlossen.

Ähnliche Artikel

Kommentare sind geschlossen.

nach oben



nach oben